Schwandorfs erster Klosterbau - St. Magdalena

Den Anfang zur Gründung des Klosters St. Magdalena in Schwandorf hat Freifrau Maria Susanna von Spiering (1) zu Fronberg gemacht. Sie war von Jugend auf zu München bei Hof und den Kapuzinern jederzeit sehr wohl gewonnen. Immer wieder, wenn der Stadtpfarrer Wolfgang Christoph Mayr nach Fronberg kam, um dort die heilige Messe zu lesen, brachte sie ihr Anliegen vor, bis der Stadtpfarrer nach Regensburg reiste und dieses Werk beim Provinzial der Kapuziner vortrug. (2)

Der Provinzial Pater Erhard und der Guardin (3) Pater Adrian gaben eine abschlägige Antwort: Die Kapuziner Würden in dieser Zeit kein Kloster mehr gründen, schon gar nicht im pfalzneuburgischen Territorium, wo wegen der Armut der Bevölkerung der Lebensunterhalt der Bettelmönche nicht gesichert sei. (4)

Bald darauf kamen zwei Kapuzinerpatres nach Fronberg und sammelten Barhand, Zwirn, Garn und Leinwand. Die gutherzige gnädige Frau von Spiering gab dieses Zeugs so viel, daß sie es nit tragen kunt. Darum schickte sie alles zum Stadtpfarrer und ließ ausrichten, daß er die zwei Säck Leinwand nach Regensburg schicken soll oder selbst hinein bringen und dabei das Begehren nach einem Kloster noch einmal vortragen soll. Die Antwort aus Regensburg aber blieb die gleiche. (5)

Der Priestermangel jener Zeit vereint mit der Größe der Pfarrei (6) veranlaßte von Zeit zu Zeit eine Aushilfe von auswärtigen Ordenspriestern. (7) Im nächsten Jahr begehrte der Stadtpfarrer in der österlichen Zeit eine Aushilfe aus dem Kloster in Pfreimd. Es ist jedoch diesmal keiner geschickt worden, mit der Vorgabe, er hätte sich zu spät angemeldet, und weil die Patres schon verteilt wären, könne man Schwandorf nicht mehr berücksichtigen. Auf Anraten der Freifrau von Spiering hat Pfarrer Wolfgang Christoph Mayr um einen Kapuziner nach Regensburg geschickt. Gleich am Karsamstag kam Pater Victor, der damalige Lektor der Theologie im Kloster Regensburg, nach Schwandorf.(8) Ihm trug der Magistrat sein Verlangen nach einem Kloster seines Ordens in der Stadt vor, was derselbe mit der ŽÄußerung billigte: "Diesem Orte sollte ein Klösterl und das Klösterl dem Orte nicht Übel anständig sein." Dabei riet er ihnen, die Sache bei der Regierung und dem Ordinariate einzuleiten, mit dem Versprechen, seiner thätigen Verwendung zur Erreichung des Vorhabens. (9)

Am 27.3.1679 berichtet Stadtpfarrer Mayr dem Ordinariat in Regensburg, daß der Magistrat und die Bürgerschaft von Schwandorf, mit dem Adel aus der Umgebung, über zwei Vertreter beim regierenden Fürsten vorstellig geworden seien, mit dem Anliegen, den Orden der Kapuziner in Schwandorf einzuführen und Wohlwollen und Hilfsversprechen erwirkt hätten. Er bat auch um die Unterstützung durch das Ordinariat, zumal Einsprüche von den umliegenden Franziskanerklöstern zu erwarten seien. (10)

Im August des gleichen Jahres, richteten der Bürgermeister und der Rat von Schwandorf, an den Fürstbischof Albert Siegmund von Regensburg und Freising, (11) die Bitte, den bischöflichen Konsens zur Errichtung einer Kapuzinerniederlassung in Schwandorf zu erteilen. In ihrer Begründung führen sie an, daß in der volkreichen, an einer Kreuzungsstraße gelegenen Stadt nur ein Pfarrer tätig sei. Dieser könne an Sonn- und Feiertagen mit einer hl. Messe nur den vierten Teil der Bevölkerung ansprechen, weil das Luthertum noch eingewurzelt sei. Außerdem sei die Christenlehre für die zahlreiche Jugend nicht ausreichend. Abhilfe erwarte man sich durch Ordensgeistliche, die einen Teil der Seelsorgeaufgaben übernehmen sollten. Der regierende Fürst würde eine Niederlassung der Kapuziner unterstützen. (12)

Der Landesherr erläßt am 24.11.1679 zu Neuburg an der Donau folgendes Schreiben: "Von Gottes Gnaden, Philipp Wilhelm, Pfalzgraf bei Rhein, in Bayern Jülich, Kleve und Berg Herzog (13) unseren gnädigsten Gruß zuvor, liebe Getreue Wir haben uns aus Eurem untertänigsten Bericht vom 16. pass. gehorsamst referieren lassen, was gehalten Ihr zur Erbauung eines Klösterleins und einer Kirche für die Patres Kapuziner und deren Unterhaltung, über den Euch durch unser Pflegamt Schwandorf nach Inhalt unserer allhiesiger geheimen Räten unter dem Datum vom 10. Juni dieses zu Ende laufenden Jahres dahin ergangener Erklärung schon mündlich angezeigten landesfürstlichen Konsens Euch jetzt auch schriftlich zu erteilen untertänigst gebeten; wie wir nun in solches Euer nochmaliges gehorsamstes Anlangen und Bitten hiemit auch schriftlich wiederholt gnädigst konsentieren. Also werdet Ihr des Herrn Ordinarii als vom hohen geistlichen Amtswegen erforderlichen bischöflichen Konsens auszuwirken wissen. Und wir sind Euch beneben mit Gnaden geneigt. Philipp Wilhelm" Von dieser Urkunde wurde eine Abschrift angefertigt und nach Regensburg übersandt. Die Abschrift wird bestätigt vom gesamten Inneren Rat der Stadt Schwandorf mit den vier Amtsbürgermeistern Michael Frießel, Valentin Pfendtner, Hans Schreger, Hans Georg Ziehmann sowie von den Räten Jonas Ullmann, Hans Weingärtner, Hans Veit Hilbrandt, Philipp Jakob Harpf, Wolfgang Dreer, Tobias Demleitner, Hans Martin Hilbrandt, Johann Georg Husch. (14) Der Unterschrift ist der Abdruck des jeweiligen Familiensiegels beigefügt. (15)

Der nächste Landtag im Fürstentum Neuburg war für den 1.4.1680 einberufen worden. Die Deputierten der Stadt brachten dort ihr Werk an, bekamen aber anfangs eine schlechte Audienz, da die Herren Räte und Minister meinten, es wäre die Armut der hiesigen Bürgerschaft so groß, daß unmöglichen ein Kloster allhier zu erbauen, ja noch unmöglicher ein solches zu erhalten und die Kapuziner mit Speis und Trank beständig zu versehen. Ja, es gebe die Erfahrung, daß man von der Bürgerschaft die Steuern niemals haben könne. Wie würde es dann, wenn sie auch noch die Kapuziner erhalten müssen? Es wäre also besser man gäbe eine abschlägige Resolution. (16)

Um diese Zeit befand sich der Apotheker Christoph Hagg beim Hof zu Neuburg. Er, ein Niederländer, war den Kapuzinern sehr zugetan; erfuhr von der Sache und nahm sich des Werkes an. Er bat die Herzogin sich bei ihrem Gemahl zu verwenden, mit den Worten: "Weil die Bürger zu Schwandorf die Kapuziner inständig verlangen, wäre es ja eine Sünd und das größte Unrecht, solches abzuschlagen." (17) Hierauf haben Ihre hochfürstliche Durchlaucht den Konsens gemeiner Stadt allhier gegeben.(18)

Damit waren jedoch noch nicht alle Schwierigkeiten beseitigt, denn die umliegenden Klöster haben zwischenzeitlich ihre Einsprüche an den Bischof von Regensburg gesandt. Das Franziskanerkloster in Pfreimd, das Kloster in Cham und das Kloster in Amberg sprachen sich in teils mehrseitigen Schreiben gegen die Klostergründung in Schwandorf aus. Und waren die Ausführungen noch so lang, im Kern hatten sie alle nur ein Argument angeführt: "Schwandorf gehört zum Gebiet ihrer Kollektur. Durch die Klostergründung würde die Spendenfreudigkeit zurückgehen und damit ihre Einnahmen beschnitten." Lediglich die angeforderte Stellungnahme aus dem Kloster in Stadt-Kemnath war positiv: "Auf die hiesige Kollektur wirke sich ein Kapuzinerkloster in Schwandorf nicht beeinträchtigend aus." (19)

Den Klöstern in Amberg, Pfreimd und Stadtamhof war der Protest beim Bischof nicht genug. Durch den Franziskanerprovinzial Pater Fortunat haben sie sich beim päpstlichen Stuhl in Rom (20) "wider die Capuziner" beklagt. (21)

Die päpstliche Kurie hat hierauf den Apostolischen Nuntius von Wien beauftragt den Fall zu untersuchen. Dieser übertrug die Überprüfung dem eichstätter Fürstbischof Marquard Graf von Schenk. Der Stadtpfarrer wurde durch den Generalvikar Weihbischof Franz Weinhardt nach Regensburg befohlen. Dort mußte er vor einem Consitorium Erläuterung und Informationen geben. In seinen Aufzeichnungen hat Wolfgang Christoph Mayr auf drei Seiten über diese Befragung berichtet. Er mußte dazu Stellung nehmen, ob wirklich die gesamte Bürgerschaft nach einem Kloster verlange, oder ob es nur sein persönlicher Wunsch sei. Ferner wurde erörtert, ob die Seelsorge wirklich durch ein Kloster unterstützt werden soll, oder ob nicht ein oder zwei Cooperatoren genügen könnten. Zum Schluß wurden noch die Mittel zum Klosterbau und für die spätere Unterhaltung der Patres besprochen. (22)

Am 10.5.1680 berichtete das Konsistorium hierüber und am 23.5.1680 erteilte Bischof Albrecht Siegmund von Regensburg seinen Konsens: "Wir haben eiren undterthänigsten Bericht neben der Mendikanten beigelegten Erklehrung wegen von der Stadt Schwandorf vorhabenden Einführung ect gehorsambst erstatten lassen. Wie nun dieses allein zu Vermehrung der Ehr Gottes und Beförderung der Seelen Heyl angesehen, also wollen wir auch und in Ansehung der eingewendten hohen Recommendation von Ordinariats wegen Unseren gnädigsten Consens hiemit ertheilt haben, daß zu Einführung der Capuziner ein Clösterl möge erpauet werden, wollten wir auch zu Unser gnädigsten Resolution nit verhalten ..."(23)

Bald danach fuhr der Stadtpfarrer Mayr zum Kapuzinerkapitel nach Landshut, um die notwendigen Vorkehrungen für die Ankunft der Patres in Schwandorf zu treffen. Am 17.10.1680 (24) kamen der Superior Pater Optatus, Pater Theodor, Pater Balthasar und der Frater Caesarius nach Schwandorf und nahmen für einige Jahre ihre Wohnung im Schulgebäude (25), bis das Kloster erbaut worden war.

In nächster Zeit nach Ankunft der Patres haben die Bürgermeister und Räte zwei Brandstätten und &tradeödungen an der nördlichen Stadtmauer als Gärten den Kapuzinern auf Widerruf bis zur Errichtung ihres Klosters überlassen. Es standen hier einst die Häuser von Georg Miller und Friedrich Schmidt. (26) Die Mönche kultivierten das Grundstück. (27) Doch die Pflege scheint mit Hindernissen verbunden gewesen zu sein. Denn am 28.2.1684 genehmigte Pfalzgraf Philipp Wilhelm den Kapuzinern eine kleine Tür vom inneren zum äußeren Garten zu errichten. Die polizeiliche Dienstaufsicht, als Oberinspektion, übertrug er dem Pfleger, da den Bürgermeistern und dem Rat der Stadt, als Administratoren des Gemeinwesens, diese Rechte nicht allein zustanden.(28)

Im Jahre 1685 wurde mit dem Bau des Kapuzinerklosters begonnen. Die Stadtgemeinde überließ dazu Grund und Boden zunächst der südlichen Stadtmauer, leistete unentgeltlich Hand- und Spanndienste und gab das Baumaterial aus ihren Steinbrüchen dazu her. (29) (30)

Am 5. Oktober des selben Jahres kauften die Kapuziner einen Acker vom Bäcker Harpf hinzu. (31)


Stadtplan von 1827, ergänzt um den Klosterkomplex

Der Neubau nach den Plänen (32) von Baumeister Pater Hyazinth (33) aus München, wurde in zwei Bauabschnitten errichtet. Der erste Bauabschnitt umfaßte die Räume für die Wohnung der Patres. Das dreiflüglige Gebäude wurde in Form eines U's geplant. Die offene Seite war nach Westen gerichtet. Im Nordflügel sind zu beiden Seiten eines Mittelgangs mehrere Zimmer. Diese Einteilung wurde auch im Ostflügel fortgesetzt. Hier jedoch sind deutlich größere Räume sowie Treppenanlagen und eine Hauskapelle im Bauplan eingezeichnet. Im Südflügel wurde nur eine Raumreihe entlang des Flurs verwirklicht. Die Außenmauer im Süden und Norden betrug ca. 22 m und im Osten ca. 30 m. (34) Dieser erste Bauabschnitt wurde am 28. Mai 1690 bezogen. (35) Private Spender und der besondere Gönner Herr von Ambsheim, Churfürstlicher Oberforstmeister zu Burghausen, ledigen Standes und der letzte seines Namens und Stammes ermöglichten den Bau. Herr von Ambsheim allein gab 8.000 fl. (36)

Der zweite Bauabschnitt, die Klosterkirche St. Magdalena, wurde im Westen an den Konventbau angefügt. Die Bauarbeiter haben jedoch den ursprünglichen Plan von Pater Hyazinth nicht verwirklicht. Er plante die Apsis nach Norden und einen Kirchturm. Tatsächlich ist die Apsis in Richtung Süden erbaut worden. (37) Auf den Kirchturm wurde vollständig verzichtet. Statt dessen entstand ein Dachreiter. (38) Die Gesamtlänge der Kirche betrug ca. 36 m; der Durchmesser der Apsis ca. 8,50 m und der des Kirchenschiffs ca. 13,80 m. (39) Der Vorteil der Umplanung lag darin, daß die Kirche nun direkt von der Straße her betreten werden konnte, bisher wäre ein Zugang nur durch den Klostergarten möglich gewesen.

Am Sonntag den 5. Juli 1693 wurde die Kirche durch Weihbischof Albert Ernst von Regensburg, Tirularbischof von Laodicea, (40) zu Ehren der Heiligen Maria Magdalena (41) feierlich geweiht. Dieses Fest erregte in der ganzen Umgebung die wärmste Theilnahme und zog eine zahllose Menschenmenge von Nah und Fern herbei. An Honorationen waren dabei zugegen: Johann Friedrich von Kreut auf Gutenegg, geheimer Rath und Hofraths-Präsident zu Neuburg, im Namen des Herzogs und Kurfürsten, Wolfgang Christoph Mayr, Pfarrer und Dechant zu Schwandorf, als fürstbischöflicher Commissär, dann Wenzel Peter von Rußwurm auf Ettmannsdorf und Haselbach, Heinrich von Quentel, Pfleger zu Schwandorf, Abgeordnete des Benediktinerstiftes Ensdorf, zahlreiche Pfarrer und andere Geistliche, die vier Bürgermeister von Schwandorf, Johann Schreger, Johann Dreer, Philipp Jakob Harpf und Jakob Strobl, die inneren Rathsherren, Wolfgang Dreer, Johann Hillebrand, Wolfgang Melbinger, Johann Martin Frisch, Balthasar Berger, Jakob Maxenbacher, Johann Konrad Grau, Elias Teuscher, samt dem Stadtschreiber Johann Georg Husch. (42)

Der Konsekrator schenkte dabei der Kirche eine kostbare Primärreliquie der Heiligen, nämlich deren Haare. (43)

Zuletzt haben die Patres ihren Garten angelegt. Das gut 2,1 ha große Grundstück (44) wurde von einer etwa 3 Meter (45) hohen Gartenmauer eingegrenzt. Die Fläche im inneren war eingeteilt in Abteilungen für Gemüse mit Frühbeetanlagen, Obstbäume und einer Parkanlage. (46) Später wurde auch ein Hopfengarten mit 200 Stangen angelegt. Im Garten (PlNr. 299) als auch im Park beim Haus befand sich je ein Brunnen mit Pumpgeschirr. (47) Die Patres errichteten eine einfache Eremitage, die meist kunstvoll mit Gewächsen und Baumrinde umkleidet war. Da der Garten nicht nur den Patres vorbehalten war, beteten oft auch fromme Männer hier und verrichteten geistliche Übungen. In der Eremitage stellten geeignete und entsprechend gekleidete Personen, Teile des Leidens Christi szenisch dar. Manchmal auch das Leben und Wirken von Ordensheiligen. In der Fastenzeit erbaute man ein großes Theater und verrichtete Ölbergandachten. Hierzu wurde ein Ölberg aufgebaut mit drei schlafenden Jüngern in entsprechender Kleidung, und Christus mit erhobenen Händen zum Vater betend verkörpert. Während des dreifachen Falles läuteten alle Glocken der Kirche; die Gläubigen, anwesend oder abwesend, fielen in die Knie, um zu beten und die Todesangst Christi zu verehren. Diese szenische Darstellung wiederholte sich jeden Donnerstag in der Fastenzeit und wurde seelisch durch eine Ansprache des Predigers vorbereitet. (48)

Das Umfeld des Klostergartens hat sich auch verändert. So war am äußeren der Gartenmauer ein großes Gemälde angebracht. Es stellte Schwandorf und daneben eine stolze Schar Schwäne mit hohen, gebogenen Hälsen in der Naab schwimmend dar. Das Bild sollte auf den Stadtnamen hinweisen. (49) Zwischen der Stadtmauer und der nördlichen Klostermauer wurde eine Lindenallee geplanzt. Diese Bäumchen entwickelten sich teils zu Riesenexemplaren, die mit ihrem reichen Laubschmuck das Kloster beschatteten und der Stadt nicht nur zur Zierde gereichten, sondern auch zur Blütezeit ein Meer von wohlriechenden Düften über sie ergoß. (50) Um einen günstigeren Fußweg zur Kirche zu erhalten, wurde ein Klostertürl (51) in die Stadtmauer gebrochen und die anschließenden Gassen kleine (52) und große Klostergasse (53) genannt. (54)

Die Kirche wurde im gewöhnlichen Stile des Ordens erbaut. Auf dem Hochaltar war ein Gemälde von hohem Kunstwert, die Heilige Maria Magdalena darstellend, aufgestellt. Das ziemlich große Bild wurde von der Landesmutter Herzogin Elisabeth Amalie Magdalena gestiftet und von einem unbekannten Meister in Würzburg angefertigt. (55) Als weiterer Schmuck der Kirche diente das Bild Joachim und Anna, sowie Bilder vom Hl. Anton, der unbefleckten Empfängnis und ein Abendmahlsbild. Ebenso waren 14 Kreuzwegbilder im Kirchenschiff verteilt. Vier geschnitzte Statuen von Ordensheiligen, ein Johann von Nepomuk, eine Gruppe Jesus und Maria, sowie eine barocke Pieta-Gruppe sollten ein weiterer optischer Anreiz zur Andacht sein. Im Chorraum waren noch 24 Kupferstiche, ein Abendmahlsbild und ein Bild vom Portiuncula-Ablaß untergebracht. Eine Vielzahl weiterer Bilder und Figuren waren laut Inventarverzeichnis noch in der Sakristei. So z.B. ein Osterlamm oder eine Tragfigur zur Fronleichnamsprozession. (56) Auf 24 Kirchenstühlen (57) und weiterer einzelner Bänke und Stühle konnten die Gläubigen ihre Andacht verrichten. Alles zusammen betrachtet, war die im schlichten Bettelmönchstil errichtete Kirche im Laufe der Zeit besser ausgestattet, als die Pfarrkirche St. Jakob.

Entsprechend allen Klosterkirchen der Bayerischen Provinz der Kapuziner, sollte auch der Schwandorfer Kirche St. Maria Magdalena ein Ablaß, an jedem dritten Sonntag im Monat gewährt werden. Aus diesem Grund legten die Patres eine von ihrem ehemaligen Provinzial Pater Adrian von Ahamb gefertigte und unterschriebene, von einem Notar beglaubigte Abschrift eines apostolischen Breve aus Rom am 22.12.1692 dem Konsistorium in Regensburg vor, wobei die Bitte angefügt ist, diesen Ablaß durch ein beglaubigtes Attest auf die neue Klosterkirche auszudehnen. Dieses Attest wurde bewilligt. (58)

Wie bereits oben erwähnt, ist der Orden der Kapuziner in Schwandorf angesiedelt worden, um in der Seelsorge in der übergroßen Pfarrei mitzuhelfen. Die Mönche waren daher in der Christenlehre tätig, wo sie in Vorträgen und geistlichen Zirkeln das katholische Glaubensgut den Erwachsenen zu vermitteln suchten. Da der Religionsunterricht zu jenen Zeiten noch nicht schulisch organisiert war, hielten die Kapuziner jeden Sonntag Nachmittag in der Pfarrkirche Katechesen für Schulkinder. (59) Nach dem Beispiel ihres Ordensgründers Franziskus versahen die Mönche den Kanzeldienst. So predigten sie jeden Sonn- und Feiertag in der Pfarrkirche. Zudem wurden auch alle Bruderschaftspredigten und die traditionellen Fastenpredigten in der Spitalkirche von den Kapuzinern übernommen. (60) In der Ausübung der Volksmission ließen sie es sich angelegen sein, große Prozessionen vorzubereiten. Das religiöse Leben sollte durch die Einführung neuer Andachten, Zeremonien und Kultgegenstände geweckt werden. Das Theatrum im Garten war Mittel der sinnfälligen Glaubensdarstellung. (61) Ebenso war der Altar, für das 2. Evangelium bei der Fronleichnamsprozession, beim Gartentor der Kapuziner (62) von diesem Geist beseelt.

Gemäß ihren Ordenskonstituionen widmeten sich die Kapuziner nicht dem Beichthören weltlicher Leute. Diese Verordnung wurde von Papst Clemens VIII. bereits am 3.2.1603 geändert. Zunächst begann man den Männern im Kloster die Beichte abzunehmen, bis schließlich auch in den Kirchen Beichtstühle errichtet wurden, damit die Frauen ihrer Sünden losgesprochen werden konnten. Nach dem Inventarverzeichnis (63) befand sich in der Schwandorfer Klosterkirche kein Beichtstuhl. Lediglich beim Mobiliar der Wintersakristei ist ein Beichtstuhl mit Schemel verzeichnet.

Wenngleich die Patres nicht in ihrer eigenen Kirche das Sakrament der Buße spendeten, so kümmerten sie sich jedoch in besonderer Weise um die Beichtstühle in der Kapelle auf dem Kreuzberg. Bereits in der Zeit, als die Kapuziner noch auf der Schul' wohnten, versahen sie den Wallfahrtsdienst. Bei der Konsekration der Kirche zur Ehre Gottes und zum Lob der seligsten Jungfrau Maria, Übernahmen die Kapuzinerpatres Markus und Massaeus das Amt des Diakons und Subdiakons. (64)

Niemand konnte damals ahnen, in welch enge Beziehung das Kapuzinerkloster mit dem Kreuzberg und der Kreuzberg mit dem Magdalenenkloster treten sollte. Es hat sich in Bälde gezeigt. Kaum war nämlich das Kloster bezogen, dachten die Schwandorfer Bürger schon über eine Erweiterung ihrer Marienkapelle auf dem Kreuzberg zu einer den Erfordernissen der wachsenden Wallfahrt entsprechenden Kirche. (65)

Drei Jahre nach Vollendung des Erweiterungsbaues begann der Spanische Erbfolgekrieg. Es läßt sich nicht in Abrede stellen, daß dies für die Aufwärtsentwicklung der Wallfahrt, ein positives Moment eingebracht hat. Denn die Kriegsnot führte immer mehr Beter auf den Kreuzberg und vertiefte bei den Bewohnern der gefährdeten Gebiete der mittleren Oberpfalz, das Vertrauen auf den Schutz Unserer Lieben Frau vom Kreuzberg. (66)

Wie bereits oben erwähnt, begannen die Kapuzinerpatres auch hier durch religiöse Zeremonien den Glauben zu festigen. Am 21.6.1722 errichteten sie die Skapulierbruderschaft. Deren kanonische Errichtung vollzog sich in höchster Feierlichkeit mit einer Prozession des Allerheiligsten von und wieder zurück zur Pfarrkirche St. Jakob. Nach und nach trafen Wallfahrtszüge aus den Nachbarpfarreien Schwarzenfeld, Wiefelsdorf, Rieden, Wackersdorf und Neukirchen ein. (67)

Von nun ab, kamen die Pilger nicht nur zu den hohen Frauenfesten auf den Kreuzberg, sondern zu jeder Zeit des Vor- und Nachmittags, auch einzeln, um zu beten und um die Sakramente zu empfangen. Aus dieser ständigen Präsenz eines Priesters auf dem Kreuzberg, erwuchs das Verlangen zur Gründung eines Hospiz. Die letzte Entscheidung in dieser Frage mußte vom Provinzial Pater Gorgonius von Moosburg gefällt werden. Am 12.5.1732 erteilte das bischöfliche Konsistorium die Genehmigung zur Stiftung. (68) Es ist anzunehmen, daß noch im gleichen Jahr Pater Gratiosus von Tittmoning als Sperior, Pater Thomas von

Brüssel als Bruderschaftsprediger und der Bruder Hortulan aus Flintsbach als Laienbruder im bereits bestehenden Mesnerhaus auf dem Kreuzberg ihre Wohnung nahmen, bis die geeigneten Klostergebäude errichtet waren. (69)

Durch die Übernahme der Wallfahrt verbesserte sich die wirtschaftliche Situation des Klosters St. Maria Magdalena wesentlich. Bei der Gründung hatte sich die Stadt Schwandorf verpflichtet den notwendigen Holzbedarf zur Verfügung zu stellen, für den weiteren Unterhalt mußten die Patres jedoch selbst sorgen. Durch Naturalspenden und dem Ertrag aus dem Klostergarten war der Lebensunterhalt der Kapuziner gesichert. Auch an Meßstipendien mangelte es nicht. Auf dem Kreuzberg gingen ihrer soviele ein, daß sie zur Persolvierung an das Stadtkloster weitergegeben werden mußten. (70) Für jeden Kapuziner, der um Beichte zu hören auf den Kreuzberg ging, erhielt das Kloster 30 Kreuzer. Durch eine Stiftung des Stadtpfarrers Johann Jakob Wildt, für drei Wochenmessen auf dem Kreuzberg, standen den Patres 150 fl. jährlich zu. (71)

Im Jahre 1761 (72) errichteten die Patres zudem ein Brauhaus und eine Mulz. Die Gebäude wurden an der nördlichen Klostermauer erbaut. Die Grundfläche des Brauhauses betrug etwa 153 m² (73) und die des Mulzhauses ca. 144 m². (74) Das gesottene Bier sollte nur den Eigenbedarf der Mönche decken und nicht in Konkurrenz zu den drei städtischen Brauhäusern (75) treten.

Große Sorge bereitete den Patres offenbar ihre Glocke. Nach Mitteilung des Quardins Pater Epimachus war die Klosterglocke gesprungen und sollte in Amberg umgegossen werden. Mit bischöflicher Genehmigung wurde die neue Glocke am 2.6.1794 durch den Prälaten zu Ensdorf, unter dem letzten Benediktinerabt Diepold Ziegler, geweiht. (75a)

Der erste der Schwandorfer Bürgersöhne, der das Ordenskleid der Kapuziner annahm, war Johann Albert Pesserl. Er war geboren am 9.1.1745 in dem Hause Friedrich-Ebert-Straße 5, als Sohn des Tuchmachers Michael Pesserl und seiner Ehefrau Maria Magdalena geb. Helbling. Taufpate Albert Sprugger. Er ist am 21.3.1769 zum Priester geweiht worden und trug den Ordensnamen Pater Angelicus. (76)

Weitere 14 Söhne der Pfarrei sollten sich im Laufe der Zeit noch zu diesem Schritt entschließen:

2. Franz Georg Bertold, geboren am 14.8.1744, als Sohn des Georg Anton Bertold und seiner Ehefrau Maria Barbara. Priesterweihe am 21.9.1770; Ordensname Pater Quartanus.

3. Georg Michael von der Grün, geboren am 29.9.1750, als Sohn des Franz de Paula von der Grün und seiner Ehefrau Euphrosina geb. Giglleuthner. Taufpate Johann Georg Bettner. Priesterweihe am 11.3.1775, Ordensname Pater Genesius. Er starb am 19.10.1826 in Wemding.

4. Georg Josef Pesserl, geboren am 11.6.1754 im Hause Friedrich-Ebert-Straße 5, als Sohn des Tuchmachers Michael Pesserl und seiner Ehefrau Maria Magdalena geb. Helbling. Taufpate Christoph Schreger, Metzger. Priesterweihe am 20.9.1777, Ordensname Pater Bonaventura. Er starb am 2.7.1834 in Neustadt an der Waldnaab.

5. Johann Michael Lay, geboren am 30.7.1752 im Hause Kirchengasse 6, als Sohn des Chorregenten Georg Ignaz Lay und seiner Ehefrau Anna Margarethe geb. Sallinger. Taufpate Michael Wagner. Priesterweihe im Januar 1776, Ordensname Pater Raphael.

6. Franz Josef Schmal, geboren am 21.3.1753 in dem Hause Brauhausstraße 3, als Sohn des Tuchmachers Martin Schmal und seiner Ehefrau Anna Barbara. Priesterweihe 2.3.1776, Ordensname Pater Alexander.

7. Johann Gottfried Augustin, geboren am 8.3.1754 im Hause Marktplatz 7, als Sohn des Metzgers Heinrich Augustin und seiner Ehefrau Maria Anna geb. Weingärtner. Taufpate Gottfried Trepte. Priesterweihe 24.5.1777, Ordensname Pater Anton.

8. Franz Josef Zenger, geboren am 24.2.1755 im Hause Marktplatz 32, als Sohn des Tafernenwirts Johann Adam Zenger und seiner Ehefrau Anna Maria Eusebia geb. Hermann. Taufpate Johann Peter Wifling, Tuchmacher. Priesterweihe 5.4.1778, Ordensname Pater Cassiodor, gestorben am 14.8.1830.

9. Josef Georg Braun, geboren am 21.4.1760 in Ettmannsdorf, als Sohn des Bauern Leonhard Braun und seiner Ehefrau Maria Magdalena geb. Kinskofer. Taufpate Stephan Wiendl, Bauer. Gestorben am 28.5.1835 in Rieden.

10. Adam Spitzl, geboren am 11.4.1765 in dem Hause Breite Straße 23, als Sohn des Färbers Michael Anton Spitzl und seiner Ehefrau Margarethe geb. Pertold. Priesterweihe 18.9.1789, Ordensname Pater Bernhard. Gestorben am 3.2.1822

11. Rupert Franz Spitzl, geboren am 22.1.1766 in dem Hause Breite Straße 23, als Sohn des Färbers Michael Anton Spitzl und seiner Ehefrau Margarethe geb. Pertold. Taufpate Leo Adam Grabinger. Priesterweihe 20.12.1788, Ordensname Pater Peter. Gestorben am 15.3.1841 in Höchstädt.

12. Vitus Josef Vogl, geboren am 20.3.1767 in dem Hause Bahnhofstraße 20, als Sohn des Bräuers Josef Vogl und seiner Ehefrau Barbara geb. Thurn. Taufpate Abraham Reinboth, Müllerssohn. Priesterweihe am 27.2.1790, Ordensname Pater Simon. Gestorben am 10.11.1820 in Schwandorf.

13. Georg Anton Grabinger, geboren am 15.6.1772 in Krondorf, Fröbelstraße 5, als Sohn des Bauern Johann Georg Grabinger und seiner Ehefrau Maria Anna geb. Kiener. Taufpate Georg Schanderl, Bauer in Münchshöfe. Ordensname Pater Anton, gestorben in Utting am 4.6.1839.

14. Josef Wifling, geboren am 17.1.1773 in Prissath, als Sohn des Bauern Andreas Wifling und seiner Ehefrau Margarethe geb. Ettenreich. Taufpate Georg Wifling, Bauer in Lindenlohe. Priesterweihe 17.1.1796, Ordensname Pater Nikolaus, gestorben am 28.6.1842.

15. Josef Friedrich Spitzl, geboren am 29.12.1783 im Hause Breite Straße 23, als Sohn des Färbers Michael Spitzl und seiner Ehefrau Barbara geb. Glöckl. Taufpate Johann Friedrich Walz, Händler. Ordensname Frater Rupert, die Säkularisation verhinderte seine Aufnahme in das Kloster, Priesterweihe 27.7.1806, gestorben am 14.5.1846 in Altenthann.

Nach der Säkularisation sind noch weitere Söhne der Stadt in den Orden der Kapuziner eingetreten.

1. Georg Karl Mohr, geboren am 22.11.1831 in Krondorf, als Sohn des Bauern Franz Mohr und seiner Ehefrau Anna geb. Roidl. Taufpate Georg Weingärtner, Bauer in Münchshöfe. Priesterweihe 18.8.1857, Ordensname Pater Sigmund, gestorben am 2. August 1890 in Königshofen.

2. Josef Peter Heilingbrunner, geboren am 16.4.1861 im Hause Marktplatz 27, als Sohn des Kaufmanns Josef Heilingbrunner und seiner Ehefrau Anna geb. Garr. Taufpate Josef Peter Heilingbrunner aus Moosburg. Ordensname Pater Innocenz, gestorben am 6.8.1890 in Altötting.

3. Josef Grünbauer, geboren am 15.9.1862 in Fronberg, als Sohn des Lehrers Matthias Grünbauer und seiner Ehefrau Annalinde geb. Gietl. Taufpate Josef Kolb, Müller. Priesterweihe am 2.8.1887, Ordensname Pater Virgilius, gestorben am 7.12.1928 in Augsburg.

Im "ausländischen" Bayern, wo Kurfürst Max III. Josef regierte, begannen zuerst die Kapuziner um ihre Klöster zu bangen. Ab dem Jahre 1749 wurden Maßregeln erlassen, welche die Einschränkung der Ordensfreiheit beinhalteten und die Auflösung der Klöster anstrebten. (77) So wurde den Patres, zum Beispiel 1779, verboten in der Klosterkirche eine Messe zu lesen, wenn gleichzeitig in der Pfarrkirche eine Gottesdienst gehalten wird. (77a) Auch die Gedenktage für die Ordensheiligen durften nicht am eigentlichen Festtag gehalten werden, sondern mußten auf den nächstliegenden Sonntag verlegt werde. (77b)

Dieser Geist der Aufklärung hat später auch das Kurfürstentum Pfalz-Neuburg erfaßt. Die Reise von Papst Pius VI. (78) im Jahre 1782 nach Wien und München konnte diese Entwicklung nicht eindämmen. Der österreichische Kaiser hatte zu diesem Zeitpunkt bereits 700 Klöster aufgelöst.

Das Schwandorfer Kloster wurde von diesen staatspolitischen Ereignissen erst sehr spät erfaßt. Am 3.2.1802 erhielt der Landrichter Benno Weber den Auftrag, der kurfürstlichen Spezialkommission in Klostersachen, binnen drei Tagen einen Bericht vorzulegen. Darin mußte er angeben wie hoch das Barvermögen sowie sämtliche Kapitalbriefe sind. Dieses Vermögen sollte mit Erstellung eines Protokolls sofort eingezogen werden. Desweitern sollte der Bericht den genauen Personalstand der Patres feststellen und deren pfarrliche Verrichtungen wie Predigen, Beichthören, Christenlehre ect. Auch über den Umfang der Klostergebäude, deren Größe und baulicher Beschaffenheit mußte berichtet werden. Zudem enthielt der kurfürstliche Auftrag auch die Anweisung wie Informationen zu beschaffen seien: Der Guardin und der Klosterälteste sollten getrennt voneinander vernommen werden und dabei war zu beachten, daß keine Abreden möglich sind. Auch sollten die Beiden ihre Aussage beeiden und strengstes Stillschweigen über ihren Bericht bewahren. (79)

Bereits am 17.2.1802 ging ein weiteres Schreiben mit neuen Anordnungen ein. Darin wurde der Landrichter aufgefordert, ein vollständiges Inventarverzeichnis über die Möbel und sonstige Inventare anzufertigen. Eine event. vorhandene Bibliothek war ebenfalls zu inventarisieren. Das Archivregister ist an die Klosterkommission abzugeben. Gelder, die zur Bestreitung des Unterhalts dienten und von geistlichen Freunden außerhalb des Klosters verwaltet werden, sollen ebenfalls eingezogen werden. Die Einnahmen und Ausgaben des Guardins waren zu überwachen. (80)

In einer am 2.3.1802 erlassenen Anordnung wurde bestimmt, daß die ausländischen Patres Peter Baptist Koller, Ambrosius Stauber, Laurentius Gülch, Ulrich Wisner, Clemens Naderer und der Laienbruder Bositheus Kiefhuber mit Auszahlung von 25 fl. Reisegeld und auf einer vorgeschriebenen Route in ihr Vaterland zurückkehren müssen. Der Vollzug der Ausweisung wurde bereits am 8.3.1802 protokolliert. (81)

Die beiden Kleriker Amon Hottner und Rupert Spitzl sollten ebenfalls das Ordenskleid ablegen und das Kloster nicht mehr betreten. Doch sie erklärten, daß sie sich in ein ländliches Lyzeum begeben wollten, sobald sie von ihrem Gelübde dispensiert worden seien. Solange aber wollten sie noch den Habit tragen. Doch die Kommission entschied, daß sich beide bis zum 4. April um eine anderweitige Bestimmung umzusehen hätten. Es wurde ihnen sogar gedroht, ihnen das Ordenskleid mit Gewalt zu nehmen. Das Ordinariat schrieb an die beiden Kleriker, sie mögen sich "schuldlos und in ihrem Gewissen sicher gestellt, in einer anderen Kleidung bei ihren Eltern oder Verwandten oder in studiis aufhalten." (82) Zwischenzeitlich waren jene Kapuzinerpatres nach Schwandorf gekommen, die hier beheimatet sind und sich in ausländischen Klöstern aufhielten. (83) Nachforschungen ergaben, daß die drei Mönche Gerontius, Nikolaus und Apollinaris ihre Profeß bereits abgelegt hatten, bevor sie das Mindestalter nach dem Generalmandat vom 3.11.1769 erreicht hatten. Aus diesem Grunde wurde ihre Profeß für ungültig erklärt, und sie mußten ihren Ordenshabit ablegen und für ihren Unterhalt selbst sorgen. Der Aufenthalt im Kloster wurde ihnen verboten. (84)

Den ganzen Sommer über herrschte in der Auflösungsfrage eine trügerische Ruhe. Doch der äußere Druck auf die Kapuziner wuchs. Am 11.9.1802 meldete der Churfürstliche Landrichter Benno Weber an die Spezialkommission in Klostersachen, daß die Patres Anianus Lautenschlager, Simon Vogl und Joachim Schuster Weltpriesterkleider angelegt hatten und das Kloster verliesen. Weitere Patres wollten folgen bzw. waren mit einer Versetzung an eine Weltpriesterstelle einverstanden. (85)

Am 6.10.1802 erließ in München Graf von Seinsheim, Churfürstlicher Spezialkommissiär in Klostersachen, den Befehl, das Kloster in Schwandorf aufzulösen. Mit 21 Punkten erteilte er dem Landrichter Anweisungen wie dies zu erfolgen habe. (86)

Einen Tag vor der Ausweisung teilte Benno Weber den Mönchen den Aufhebungsbeschluß mit. Bereits am 12.10.1802 (87) versammelten sich die neun verbliebenen Patres und zwei Fratres zum letzten mal in der Klosterkirche, um den mitternächtlichen Koral abzusingen. Danach, gegen 4 Uhr morgens, öffnete sich die Klosterpforte und die Mönche, die lange Jahre hier gewirkt hatten, verließen still und in sich gekehrt die Klosterräume, um nie mehr in dieselben zurückzukehren. Als die Patres in der Pforte sichtbar wurden, erhob sich in der aus nah und fern, zahlreich versammelten Volksmenge ein lautes Schluchzen. Die Ordensleute wurden in bereitgestellten Wägen in ihr Zentralkloster nach Wemding gebracht. (88)

Bereits am nächsten Morgen begann der Landrichter, entsprechend seiner Anweisungen, die Versteigerung vorzubereiten. Mit Hilfe von Josef Förschl und den Baumeistern Josef Plößl und Josef Vogl wurde die Wertschätzung der Gebäude und den Einrichtungsgegenständen vorgenommen. Nach einer Vorankündigung, in der Regensburger Zeitung, erfolgte die Versteigerung des Inventars in der Zeit vom 8. bis 17. November. Dabei kam alles unter den Hammer, was sich auf dem Gelände befand. Angefangen von der Gartenschere, über den Holzvorrat und den Winterfenstern, bis zu den Kellervorräten und den Betten und Schränke der Patres. Auch das Inventar der Kirche blieb nicht verschont. So gingen z.B. das Abendmahlsbild an die Pfarrei Schwarzenfeld, 12 Reliquienkapseln an die Pfarrei Schwand, der Tabernakel an die Pfarrei Bruck, die Altarleuchter nach Wackersdorf, die Turmglocke an die Pfarrei Oberviechtach, 5 Chorröcke an die Filiale Steinberg, 6 Weltpriesteralben an die Filiale Fronberg usw... Auch die Bürger der Stadt haben kräftig mitgesteigert. Nur einige Gegenstände, die sich vermutlich noch längere Zeit in Familienbesitz befunden haben, sollen hier erwähnt werden: die Hausglocke an den Materialisten Adam Höflinger, 14 Kreuzwegbilder und zwei Arme-Seelen-Taferl an die Chirurgengattin Franziska Leuzinger, 24 Kupferstiche an den Lebzeltner Ferdinand Wagner, eine Johann-von-Nepomuk-Figur an die Küffnerin Magdalena Keil, ein Kreuzpartikel an den Rothgerber Jakob Berger, ein Ziborium an die Posthalterin Franziska Schreger, ... das wertvollste Stück, die Monstranz, ging an die Kreuzbergkirche, je ein Kelch an die Pfarrei Pittersberg und die Filialkirche Kronstetten. (89)

Einige Gegenstände wurden nicht verkauft. So mußte das Altarbild der Heiligen Magdalena an die Churfürstliche Gemäldegalerie Schleißheim abgeliefert werden, da das Bild nach einem Schätzgutachten zwar bereits etliche kleine Löcher hatte, jedoch von hohem Kunstwert ist. (90) Das Eigentum an der Pieta beanspruchte die Bürgerschaft. Die barocke Gruppe wurde daher in die Kirche St. Salvator überführt. (91) Die Kirchenbänke schenkte man in die Pfarrkirche St. Jakob. Für die Altäre gab es keinen Interessenten. Da sich die Schreiner weigerten, diese um des Holzes willen abzubrechen, war man gezwungen diese unbedeutenden Dinge beim Gebäude zu lassen.

Der Landrichter Weber lieferte am 17.6.1803 insgesamt 2.718 fl. Verkaufsgewinn für das Inventar, nach Abzug aller Unkosten, nach München ab. (92)

Zum Schluß, am 30. November 1802, kamen die Gebäude bestehend aus Kloster, Kirche, Brauhaus, Pferdestall und Garten als ein Los zur Versteigerung. Die beiden Felsenkeller am Berg, außer der Stadt, (93) kamen getrennt unter den Hammer. Das Höchstgebot mit 7.100 fl. gab der Tuchmacher Josef Pesserl, für die Gebäude, ab. Doch mit diesem Zuschlagsbeschluß hatte der Ausverkauf noch kein Ende. Pesserl erklärte später, daß die Gebäude in einem schlechten Zustand seien und verlangte eine Kaufpreisminderung. Auch verhandelte er wegen Ratenzahlungen. Im überantwortungsbrief vom 16. Juni 1804 wurde vereinbart, daß der Käufer 4.500 fl. Barzahlung sowie 2.000 fl. in acht Jahresraten zu je 250 fl. zu entrichten habe. Der Rest von 600 fl. ist dem Käufer erlassen worden. (94) Zur Bestreitung des Kaufpreises veräußerte Josef Pesserl sein bisheriges Anwesen (95) und begann das Mulzhaus und das Brauhaus in jeweils drei Gebäude umzubauen, die anschließend ebenfalls verkauft wurden. Die Bauarbeiten waren zuerst bei den drei Gebäuden fertig, die aus dem ehemaligen Mulzhaus entstanden. Noch im Jahre 1804 erwarben nacheinander Susanne Fischer, Taglöhnerin aus Fronberg, der Krämerswitwer Georg Popp, sowie der Häusler Matthias Fischer aus Dieterskirchen je ein Teilhäusl. Die Verkäufe erbrachten insgesamt 1.260 fl. Den jeweiligen Anwesenbesitzern wurde das Recht eingeräumt, aus dem beim Kloster befindlichen Brunnen das nötige Wasser entnehmen zu dürfen. Ferner wurde vereinbart, daß breitmäßig gegen die Klostergebäude hin, aus den Fenstern oder sonstigen Öffnungen kein Wasser geschüttet werden darf. (96)

Offensichtlich konnte der Kaufpreis des Gesamtanwesens aus diesen Verkäufen bereits bestritten werden, den die Veräußerungen der drei Teilhäusl, die aus dem Brauhaus entstanden, haben sich bis 1808 hingezogen. In den Klostergemäuern richtete Josef Pesserl eine Tuchwarenfabrikation ein. (97) Eine jähe Unterbrechung des Gewerbefleißes brachte das Brandunglück vom 13. Januar 1819. Abends gegen 7 Uhr brach aus ungeklärter Ursache im Kloster Feuer aus. Ihm vielen der Konventbau und die Kirche zum Opfer. Durch die vollständige Windstille wurde der Brand zu keiner Gefahr für die ganze Stadt. Nachdem das Feuer bereits gelöscht war, stürzten noch Teile der Mauern ein. Die Kirche war zu einer ungenutzten Ruine geworden. Der nördliche und der östliche Flügel der ehemaligen Wohngebäude wurden hierauf vollständig abgebrochen. Lediglich der kleinere Südflügel konnte noch Wohnzwecken dienen. (98) Am 11.12.1823 erfuhr der Besitz eine weitere Teilung. Josef Pesserl verkaufte die Kirchenruine an seinen künftigen Schwiegersohn Andreas Bauriedl, Rothgerberssohn aus Schwarzhof, für 600 fl. Dieser erwarb zudem eine Rothgebergerechtigkeit und hat offensichtlich die Gebäude zu Wohnzwecken hergerichtet. Denn später wird das Anwesen beschrieben mit Wohnhaus, besonderer Stall, Keller, Hofraum mit eigener Ausfahrt, Brunnen und Pflanzgärtchen mit insgesamt 0,17 Dezimal. (99)

Der verbliebene Konventbau und der große Garten wechselten am 26.8.1835 den Besitzer. (100) Josef Pesserl verkaufte den Gesamtbesitz um 4.600 fl. an den Gärtner Wolfgang Kolbeck aus Amberg. Neben den beiden bereits vorhandenen gewerbsmäßigen Gärtnereien (101) versuchte der Erwerber hier einen weiteren Gartenbaubetrieb zu errichten. Die Konkurrenz scheint zu groß gewesen zu sein, denn bereits sieben Jahre später wechselte das Anwesen erneut den Eigentümer.

Der Erwerber, Michael Maier, hatte wohl keine große Freude mit dem Besitz, denn 2 Jahre später stand das Gesamtanwesen erneut zum Verkauf. (102)

Am 3.8.1844 erstand der Bäcker Georg Fischer, geboren in Pillmannsberg/Regenstauf, den Besitz. Vermutlich war das Gebäude bereits abgewirtschaftet, denn er mußte dafür nur noch 3.450 fl. bezahlen. (103) 78 Jahre lang sollte das Kloster im Familienbesitz der Fischer bleiben. Der Grundstein für eine neue Ära war gelegt.

Georg Fischer heiratete am 4.3.1821 (104) die Bäckerstochter Barbara Weigert. Bereits drei Wochen vorher hatte der Schwiegervater, dem alten Brauch gehorsam, sein Anwesen Nr. 59 (105) an die Brautleut' übergeben. Von diesem Zeitpunkt an vergrößerten die Ehegatten fortwährend ihren Grundbesitz. Der Klosterkauf bildete dabei nur einen Höhepunkt einer kontinuierlichen Entwicklung. Ob die Fischers auch ihren Wohnsitz im Kloster genommen haben, ist unbekannt.

Einen weiteren Wendepunkt in der Geschichte des Anwesens brachte der 13.5.1856. (106) An diesem Tag protokollierte der Gerichtsschreiber die Anwesensübergabe an den Sohn Ludwig Fischer und seine Braut die Hammerbesitzerstochter Maria Eigner aus Fronberg. Das übergebene Gesamtvermögen wurde auf 11.000 fl. geschätzt. Eine Woche später wurde die Ehe in der Pfarrkirche St. Jakob geschlossen.

Bald danach begannen die Ehegatten ein privates Bierbrauhaus zu errichten. (107) Es wurde zwischen der Kirchenruine und der nördlichen Straße erbaut; also kaum 30 Meter vom Standort der Braustätte der Kapuzinerpatres entfernt. Mit diesem Bauprojekt begann die gastronomische Nutzung der Klosteranlagen. Es folgten im Jahre 1865, im rückwärtigen Teil des großen Gartens (PlNr. 301), zwei Kegelbahnen. (108) An der südlichen Klostermauer entstand eine Schießanlage als Ersatz für das Schießhaus im Wehr. Im selben Jahr erwarben die Ehegatten Fischer vom Rothgerber Bauriedl die restlichen, 1823 abgetrennten Gebäudeteile, um 3.000 fl. (109)

Nach dieser Wiedervereinigung des Grundbesitzes, begann der Umbau des ehemaligen Konventbaues. Gast- und Schanklokalitäten fanden im Erdgeschoß des Hauses ausreichend Platz. Ein Nebengebäude wurde abgebrochen, dafür wurden an einer anderen Stelle eine Stallung und eine Wagenhalle, eine Remisse und ein Schweinestall erbaut. Bei den Kegelanlagen errichtete man eine Schankhalle. (110) Die rechtliche Absicherung der Gaststätte erfolgte durch die Übertragung der Tafernengerechtigkeit, zum Goldenen Hirschen, (111) auf dieses Anwesen. Die Urkunde wurde am 1.3.1866 zwischen den beiden Schwägern Tobias Eigner und Ludwig Fischer geschlossen.

Ein reges Leben herrschte fortan "im Kloster". Die beiden Kegelbahnen sorgten für reichlich körperliche Bewegung und Erholung für die Schwandorfer. So mancher Wettstreit und so manches Trinkgelage nahm hier seinen Anfang. Im Jahre 1871 wurde im Garten das Friedensfest abgehalten. Der Festzug zu und von der Kirche St. Jakob, die Veranstaltungen an Musik und Vorträgen im Garten, waren für die Schwandorfer ein Erlebnis. Veteranen aus dem russischen Feldzug von 1812 wurden in einer Kutsche mitgefahren. Ganz Schwandorf war auf den Beinen. (112) Der wirtschaftliche Erfolg machte ein weiteres Bauen notwendig. 1874 sind ein Malzhaus mit Gärkeller, ein zweites Wohnhaus und eine Faßschupfe neu errichtet worden. Auch nach dem Tode von Ludwig Fischer hat dessen Witwe Maria die Baumeister weiter bemüht. 1882 wurde das Hauptgebäude erneut vergrößert, die Stallungen in Pferde- und Rinderställe umgebaut und ein eigenes Waschhaus erbaut. (113)

Am 4.8.1890 ging das gesamte Anwesen in die Hände der dritten Generation über. Theodor Fischer und seine Ehefrau Anna geb. Krebs Übernahmen die Wirtschaft. Unter den neuen Eigentümer hat sich der Klosterkomplex grundlegend verändert. Ab 1891 wurde das Vermessungsamt mehrfach bemüht. (114) Durch Grundstücksvermessung und -verkäufe ist ein neuer Straßenzug, die Dr.-Martin-Luther-Straße (115), entstanden. Auch die Stadl und Wirtschaftsgebäude entlang der Klosterstraße sind in fremde Hände übergegangen. Darunter befand sich die PlNr. 302, ein Stadl aus der Gründerzeit des Klosters, den der Rößlwirt Josef Steiner erworben hat. An seiner Südwest-Stirnseite war ein Kreuzigungsrelief aus dem 11. Jahrhundert eingebaut. (116)

Mit dem Geld aus den Grundstücksverkäufen wurde 1892 ein Saalanbau erstellt. Dieser Raum bot nun genügend Platz für größere Veranstaltungen im Hause. Die Schwandorfer Liedertafel und andere sangesfreudige Vereinigungen gaben ihr Können zum Besten. Weihnachts- und Sommerkonzerte, sowie Wohltätigkeitsveranstaltungen zugunsten notleidender in Nah und Fern, lockten immer wieder hunderte von begeisterten Zuhörern in die Klosterräume. (117) Der Turn- und Sportverein 1880 bestimmte das "Kloster" zu seinem Vereinslokal. Aus dieser Verbindung heraus, wurde daher der Garten auch zu sportlichen Veranstaltungen genutzt. (118)

Das Ende der Ära Fischer kündigte sich bereits 1915 an. Am 8. Februar (119) wurde das Eigentum an der Brauerei an die Ehegatten Josef und Klara Mehrl umgeschrieben. Ein wichtiger Teilbetrieb des Unternehmens war damit abgegeben worden. Die Brauerei versorgte seit ihrer Errichtung nicht nur den hiesigen Betrieb, sondern das Bier wurde auch außerhalb verkauft. 1874 konnte noch eine eigene Kellerwirtschaft "zur Venus", (120) am Hang des Holzberges errichtet werden, die allerdings bereits 1892 an den Brauereipächter zu Fronberg verkauft wurde. (121) In der Klosterwirtschaft mußte fortan ein fremdes Bier ausgeschenkt werden.

Die wirtschaftlichen Umstände, in Folge des Krieges, zwangen dazu, Teile des Gebäudes an die Spedition Karl Einhenkel und an die Bayerische Waldfrüchteverwertungs- und Konservenfabrik Schwandorf und Furth i. W. zu vermieten. (122) Im Jahre 1919 ist der Gasthofbesitzer Theodor Fischer verstorben. Seine Witwe führte das Hotel und die Wirtschaft noch einige Jahre weiter. Am 23.10.1922 wurde der Eigentumswechsel an den Oberkellner Karl Lerch aus München ins Grundbuch eingetragen.

15 Monate später erfolgte bereits der nächste Besitzwechsel. Die Bayerwald Konservenfabrik zeichnete als neuer Eigentümer. (123) Auch dies war nur ein kurzes Intermezzo. Denn erneut 15 Monate später zog ein neues Geschlecht in die Klosterräume.

Am 16. April 1925 (124) erwarben Wolfgang Meisl, Metzger aus Bodenwöhr, und seine Ehefrau Maria, geb. Birner den Gebäudekomplex. Bald nach dem neuen Eigentümer zogen die Bauhandwerker ins Haus. Die bisherigen Waschtische, aus Marmor mit Schüssel und Krug, wurden durch moderne Sanitäranlagen mit fließendem Warm- und Kaltwasser ersetzt. Eine Zentralheizung sorgte für die Erwärmung der Gast- und Wohnräume sowie des Bades. Die Grundlage für einen zeitgemäßen Hotelbetrieb war gelegt. Ihm folgten noch Investitionen in Autoboxen und die hauseigene Shell-Tankstelle mit Oel-Station. (125)

Auch wurden für die zahlreichen Räume in dem Anwesen andere Nutzungen gesucht. So entstand 1928 aus dem Tanzsaal ein Kino. Bei den Bauarbeiten kamen die unbeschädigten Glasfenster der alten Kapuzinerkirche zum Vorschein. (126) Die "Klosterlicht-Spiele", ein Tonfilmtheater, sollten für 38 Jahre ein wichtiger Beitrag zur Unterhaltung und Information der Schwandorfer Bevölkerung werden. Als das neue Medium Fernsehen diese Rolle übernahm, kam das Ende für dieses über Jahrzehnte hin gut besuchte Kino.

In den aus Bruchsteinen errichteten Kellergewölben fand eine Weinlaube ihren Platz. Fröhliche und ausgelassene Feste konnten hier gefeiert werden. Während des 2. Weltkrieges dienten die Räume als Luftschutzbunker der Öffentlichkeit. 1950 wurde dieser Teilbetrieb aufgegeben. (127) Die Familie Meisl hat auch erfolgreich an die Tradition der Vorbesitzer angeschlossen. Faschingsveranstaltungen füllten alle Räume des Hauses und die Gartenkonzerte im Sommer lockten viele Besucher an. Auch der Sport fand wieder eine Bleibe. So bot das große Billard stets Unterhaltung. Das 13. Oberpfälzische Bundesschießen wurde hier vom 27.6. bis 5.7.1931 ausgetragen. Dabei war der Schirmherr, Prinz Alfons von Bayern, ein Enkel von König Ludwig I., anwesend.

Schon vor Kriegsbeginn 1938/39 hatte der Generalstab von Reichenau das Hotel beschlagnahmt und leitete von hier aus die Aktionen gegen Österreich, das Sudetenland und die CSSR. Mit Beginn des Krieges lief der Betrieb "kriegsbedingt" normal; bis Anfang 1945 der Flüchtlingsstrom auch Schwandorf erreichte. Das Nebenzimmer wurde mit Flüchtlingen im Massenlager belegt, die Ärzte der Universitätsklinik Breslau fanden im Hotel Kloster eine neue, vorläufige Bleibe. (128)

In den frühen Morgenstunden des 17.4.1945 sank das Kloster gemeinsam mit großen Teilen der Stadt in Schutt und Asche. Ein Bomberkommando der englischen und kanadischen Luftwaffe lud ihre todbringende Last über der Stadt ab. Sieben Einschläge pflügten das Kloster und den ehemaligen Klostergarten um. Während im Klostergebäude selbst "nur" Sachschaden zu beklagen war, zählte man im Knabenschulhaus (129), welches im Klostergarten 1899 erbaut wurde, insgesamt 191 Tote. (130)

Nach schwierigen Jahren der Materialbeschaffung zum Wiederaufbau des Klosters konnte es 1948 nach der Währungsreform erneut seine Pforten öffnen. (131) "Das Haus der Geschäftswelt, altbekanntes, erstklassiges Haus, 2 Minuten vom Bahnhof, Zentralheizung, Bäder, fließendes Wasser in allen Zimmern; Restaurant, bekannte gute Küche, reine Weine, großer schattiger Garten, aufmerksame Bedienung, Autogaragen, Ausstellungsräume, Konferenzzimmer, Spezial-Ausschank der berühmten Biere der Staatsbrauerei Weihenstephan" lautete die Werbung. (132)

Nach zweimaligem Neuanfang und einer Geschäftsführung in schwierigen wirtschaftlichen und politischen Zeiten wurde der Besitzer Wolfgang Meisl am 28.7.1954 (133) in die Ewigkeit gerufen. Seine Witwe Maria führte zunächst die Geschäfte fort und hat das Anwesen am 18.3.1970 in die "Hotel Kloster Maria Meisl OHG" (134) eingebracht. Der Geschäftsbetrieb wurde fortan von ihr und den beiden Töchtern Hilde und Anneliese Meisl geführt.

Auch in dieser letzten gastronomischen Phase wurden noch verschiedene Höhepunkte erreicht. So haben eine Vielzahl neu gegründeter Vereine und Stammtische ihre Heimat im Kloster gefunden. Mehrere Personen aus Politik und Showgeschäft haben Glanzlichter auf das Haus geworfen. Die Gastwirtschaft und der Garten waren ein beliebter Aufenthaltsort für Schwandorfer und auswärtige Gäste.

Am Dienstag den 30.6.1987 (135) kündigt sich das Ende an. In der Stadtratssitzung wurde die Sanierung des Rathauses (136) behandelt. Dabei wurde beschlossen, das Elisabethen-Altenheim (137) nicht an Ort und Stelle zu sanieren, sondern an anderer Stelle einen Neubau zu errichten. In die so freiwerdenen Räume der Spitalstiftung könne dann die Stadtverwaltung einziehen. Als Standort des neuen Altenheims wurde das Klosteranwesen diskutiert. Der Kauf des Areals erfolgte durch Urkunde vom 2.3.1988 durch die Stadt Schwandorf. (137a) Bereits am 31. Mai 1988 wurde der Hotel und Gaststättenbetrieb geschlossen.

Während im Rathaus fleißig am Altenheim-Neubau geplant wurde, konnte für kurze Zeit ein Textilgeschäft Unterschlupf in den leeren Gasträumen finden. Und nach dem Brandunglück vom 16./17.12.1988, im benachbarten Gebäude (138), fand ein Elektrogeschäft seine Bleibe, bis für dieses Unternehmen eine neue bauliche Lösung gefunden werden konnte.

Am Donnerstag den 15.2.1990 gegen 9.20 Uhr brachte die Baggerschaufel eine Hotelmauer zum Einsturz. Nach dem symbolischen Abbruchbeginn durch Oberbürgermeister Hans Kraus führten die Bauarbeiter ihr Werk fort. Dabei wurde erstmals in Schwandorf ein Bauschutt-Recycling durchgeführt. Das heißt, daß Holz- und Steinteile sowie Metalle voneinander sortiert wurden und soweit möglich, einer Wiederverwendung zugeführt werden. (139) Es ist zu hoffen, daß so mancher Stein aus dem alten Kapuzinerkloster, nun einem anderen Gebäude Halt gibt.

Bereits Ende April 1990 war der Abbruch vollendet und das Grundstück wurde als Parkplatz freigegeben bis der Altenheim-Neubau begann. (140)
 
 

1.Maria Susanna Freifrau von Spiering geb. Freiin von Thurm von Alt- und Neubeuern. Ehefrau von Wolfgang Adrian von Spiering welcher am 2.4.1638 die Herrschaft Fronberg erbte. Gleichzeitig auch Landrichter in Monheim, Oberststallmeister, Landrichter zu Burglengenfeld und Landmarschall. Er ermordete 1652 aus Eifersucht seinen Bruder Wolfgang Wilhelm. Maria Susanna hat einen Sohn und zwei Töchter geboren, die alle drei bereits vor den Eltern verstorben sind. Maria Susanna starb am 28.10.1683 und wurde in der Familiengrablege in St. Peter zu Neuburg an der Donau beerdigt.

2. Wolfgang Christoph Mayr: Historische Relation über die Pfarrkirche St. Jakob in Schwandorf, 1701, BZA Regensburg Taufmatrikel St. Jakob 1701 S. 14/15

3. Guardin ist örtlicher Klostervorsteher bei den Kapuzinern

4. Siegfried Wölfel: Das Kapuzinerkloster in Schwandorf, seine Geschichte in Verbindung mit dem Hospiz und der Wallfahrt auf dem Kreuzberg. Zulassungsarbeit 1972 Siegfried Wölfel geb. 21.5.1946 in Schwandorf, ordiniert 30.6.1973, Priminz am 8.7.1973 in U.l.F. vom Kreuzberg Schwandorf, Pfarrer und Dekan zu Bärnau.

5. wie Nr. 2, S. 15

6. siehe Kapitel die alten Pfarreien werden wiedererrichtet

7. Joseph Pesserl: Chronik und Topographie von Schwandorf, 1866, S.379

8. wie Nr. 2, S. 15/16

9. wie Nr. 7, S. 379

10. Bischöfliches Zentralarchiv Regensburg: Schwandorf Kapuzinerkloster

11. Albrecht Sigmund, 59. Bischof von Regensburg auch Bischof von Freising, geb. 1623 als Herzog von Bayern, Sohn von Albrecht VI. und seiner Ehefrau Mechthilde von Leuchtenberg, gest. 1685, Neffe von Kurfürst Maximilian I. von Bayern.

12. wie Nr. 4, S. 3/4

13. Philipp Wilhelm, geboren 1615, als Sohn von Herzog Wolfgang Wilhelm von Neuburg und dessen erster Ehefrau Magdalena von Bayern (Tante des unter Nr. 11 beschriebenen Bischofs von Regensburg), er war verheiratet mit Anna Katharina Konstanze von Polen und in zweiter Ehe mit Elisabeth Amalie Magdalena von Hessen-Darmstadt; er übernahm am 20.3.1653 die Regentschaft und ist am 2.9.1690 gestorben.

14. Dr. Georg Klitta: Zur Geschichte der Kreuzbergkirche Schwandorf; in HE 1956, Nr. 15

15. Abbildung in: Festschrift der Stadt Schwandorf zur 650 Jahrfeier, 1955, S. 29; Original BZA Regensburg Pfarrakten Schwandorf, Nr. 27

16. wie Nr. 2, Seite 16 - siehe auch Pesserl S. 379/80

17. in Hans Obendörfer: Plauderei über Schwandorfer Straßennamen in: Traute Heimat Jg 9 (1934) Nr. 3-6; und Josef Salzl: Das Kapuzinerkloster in Schwandorf in: HE 1956 Nr. 14; wird behauptet, daß die Klostergründung in Schwandorf auf eine unmittelbare Wittelsbacher Initiative zurückzuführen ist. Die schriftlichen Aufzeichnungen des verhandlungsführenden Stadtpfarrers Wolfgang Christoph Mayr und die Archivquellen lassen einen derartigen Schluß jedoch nicht zu.

18. wie Nr. 2, Seite 16

19. wie Nr. 4, Seite 6 - 8

20. Innozenz XI. Pontifikat vom 4.10.1676 bis 12.8.1689, 240. Papst

21. wie Nr. 2, Seite 16

22. wie Nr. 2, Seite 18 - 20

23. Hofmeister-Weiß: Dokumente zur Geschichte des Kreuzberges in Schwandorf, aus den Originalakten des Diözesanarchivs, MS 1914 S. 287 - 288

24. wie Nr. 2, Seite 20; Es wird hier den Ausführungen des Zeitzeugen gefolgt, aber Pesserl schreibt auf Seite 381, daß die Mönche erst am 2.8.1681 hier ankamen; ebenso W. Chr. Mayr in: Die Einführung der Kapuziner in Schwandorf in: Oberpfälzer Zeitblatt 1842, Nr. 6,7

25. das alte Schulhaus PlNr. 145, Hausnummer 268; beim Um- und Neubau 1863/64 verschmolzen mit PlNr. 144, Hausnummer 267, dann E 26, jetzt Kirchengasse 10; im Eigentum der Stadt Schwandorf; Wohnhaus der Armen Schulschwestern von unserer Lieben Frau.

26. Staatsarchiv Amberg: Allg. StAP Pfalz-Neuburg, VN 2518

27. Der Garten wurde am 1.9.1687 an Heinrich Baron von Quentel auf Trausnitz, Erbpfleger zu Schwandorf, gest. 25.3.1695, verkauft. Das Grundstück kam gemeinsam mit dem Pfleghaus in den Besitz der Stadt Schwandorf zurück. Die verbliebene Restfläche wird heute als Schulhof der Gerhardinger Schule genutzt. PlNr. 393

28. Staatsarchiv Amberg: Reg. K. d. I.Nr. 2255, Teil II, f Anmerkung: Da für diesen verhältnismäßig bedeutungslosen Umbau die landesherrliche Genehmigung eingeholt werden mußte, ist anzunehmen, daß hier wohl ein Stück der Stadtmauer abgebrochen wurde. Der spätere Quentelgarten mit Gartenhaus und Springbrunnen lag teilweise innerhalb und außerhalb der Stadtmauer.

29. wie Nr. 7 Seite 382

30. HStA München: Allg. StA: Pfalz-Neuburg, Varia Neoburgiea 2518, Stiftungsurkunde

31. Staatsarchiv Amberg: Bezirksamt Burglengenfeld Nr. 891

32. Bauplan vorhanden in: 1. Prov.Archiv OCap. Altötting, Akt Schwandorf; verlegt jetzt neuer Standort in St. Josef, München Abteilung I Fach 3, Fascikel 11/1; 11/2 und 2. Staatsbibliothek München: Codex germanicus monascensis Nr. 4690

33. Nach Anmerkungen von Siegfried Wölfel hat der selbe Baumeister auch die Klöster Tyrkheim und Traunstein errichtet.

34. Baumaße errechnet laut Flurkarte - Vermessungsamt Schwandorf Nr. 57.17.8 und Bauplan aus Staatsbibliothek München.

35. wie Nr. 7, Seite 382; Anmerkung: in Lipowsky, Geschichte und Geist Seite 60 wird der 22.11.1687 als Einzugsdatum genannt.

36. wie Nr. 2, Seite 20; Anmerkung: Es wird hier wieder den Ausführungen des Zeitzeugen gefolgt. In späteren Veröffentlichung wird noch Freifrau Susanna von Spiering als Spenderin genannt, die von Stadtpfarrer Mayr nicht ausdrücklich erwähnt wird. Diese Aussage wird unterstützt durch Dress. Melk-Haen und Mannewitz, Schloß Fronberg bei Schwandorf in: 3. Jahresband zur Kultur und Geschichte im Landkreis Schwandorf, Seite 50/51 ...die schlechten finanziellen Verhältnisse der Familie, in der Folge eines Brudermordes und der anschließenden Flucht des Täters ... Ferner ist Frau von Spiering bereits vor der Grundsteinlegung verstorben.

37. Vermessungsamt Schwandorf, Flurkarte von 1832

38. wie Nr. 7, Seite 543

39. wie Nr. 34; Anmerkung: Die Pfarrkirche St. Jakob hatte zu dieser Zeit eine Länge von 36 Meter, Durchmesser der Apsis 10 Meter und des Langhauses 17,50 Meter

40. Albert Ernst von Wartenberg Weihbischof von Regensburg von 1687 bis 1715; Laut Grabinschrift ein wahrhaft großer Priester, der in seinen Tagen Gott gefiel. Da der eigentliche Bischof von Regensburg Josef Clemens Herzog von Bayern, im 8. Jahre seines Pontifikates, gerade 22 Jahre alt und bisher nicht zum Priester geweiht worden war, führte der Weihbischof die Amtsgeschäfte.

41. Maria Magdalena aus Magdala am Westufer des Sees Genezareth. Aus ihr hatte Jesus 7 Dämonen ausgetrieben (Mk 16,9); danach folgte sie ihm nach und unterstützte ihn mit ihrem Vermögen und Dienstleistungen (Lk 8,2) Im Gefolge von Jesus scheint sie eine bedeutende Rolle gespielt zu haben. Sie war beim Tod (Mk 15,40 par), beim Begräbnis Jesu (Mk 15,47 par) und beim leeren Grab am Ostermorgen anwesend, wo ihr der Auferstandene erschien und sie dies den 11 Jüngern berichtete. (Mk 16,1-8 par) Weitere Nachricht über sie fehlt. Die Legende berichtet, sie sei als Missionarin in Marseille (Frankreich) gelandet

und habe als Büßerin gelebt und sei in Aix-en-Provence begraben worden. Der Gedenktag ist der 22. Juli. Häufig wird sie dargestellt als Büßerin mit Fellen bekleidet und langem offenem Haar.

42. Reisach: Historisch topographische Beschreibung des Herzogtums Neuburg, 1780, Seite 97

43. Josef Salzl: Das Kapuzinerkloster in Schwandorf, in: HE 1956 Nr.14

44. die ungeteilten Plannummern 294, 295, 296, 297, 298, 299, 300, mit einer Gesamtfläche von ca. 2,1014 ha, etwa 133 m x 158 m; nördliche Begrenzung ist die Klosterstraße, die östliche Begrenzung ist die Bahnhofstraße. Im Süden führt die Grenze in den Gärten zwischen der Augustinstraße und Dr.-Martin-Luther-Straße; Im Westen durch die Gärten, zwischen der Schützenstraße und Höflingerstraße.

45. 10 Bay Fuß entspricht ca. 2,91 m wie Nr. 7 Seite 543/44

46. wie Nr. 7 Seite 544

47. Vermessungsamt Schwandorf, Liquidationsprotokoll 1839

48. Adolf Schosser: Die Erneuerung des religiös-kirchlichen Lebens in der Oberpfalz nach der Rekatholisierung (1630-1700), Dissertation, Erlangen, 1938, Seite 20/21

49. Friedrich Kuttner: Der Ortsname von Schwandorf und seine Bedeutung, in: HE 1949,1

50. wie Nr. 7 Seite 544

51. das Klostertürl lag zwischen dem Anwesen Stadtmauergasse 7 (PlNr. 268) und Stadtmauergasse 8

52. seit 1926 Feuerhausgasse genannt

53. seit 12.5.1916 Neubäckergasse genannt

54. Staatsarchiv Amberg: Standbuch 880, Grundbuch für die Stadt Schwandorf, Steuerbeschreibung 1727

55. StA Amberg, Pflegamt Schwandorf Nr. 7 und Nr. 68

Anmerkung: Die Stiftung geht angeblich auf ein Gelübde der Landesmutter zurück, wenn ihre älteste Tochter, Eleonore Magdalena geb. 1655 gest. 1720, Kaiserin würde. Kaiser Leopold I. aus dem Hause Habsburg heiratete sie 1676 als dritte Ehefrau. Sie gebar ihrem Gatten 10 Kinder, darunter den ersehnten Thronfolger und späteren Kaiser Karl VI. - Ob die Stiftung tatsächlich auf ein Gelübde zurückgeht, ist fraglich, denn es wäre erst 17 Jahre später eingelöst worden.

56. wie Nr. 55, Inventarverzeichnis

57. Auf Bitten des Stadtpfarrers Dr. Steiner werden die Kirchenstühle am 26.12.1802 der Pfarrkirche St. Jakob überlassen, da diese noch keine Kirchenstühle hat.

58. BZA Regensburg, Schwandorf, Kapl. 230b, siehe auch Nr. 4, Seite 12

59. wie Nr. 4, Seite 17

60. wie Nr. 4, Seite 18

61. wie Nr. 48, Seite 20

62. wie Nr. 2, Seite 6

63. wie Nr. 56

64. AO Cap München

65. Dr. Otho Merl: 300 Jahre Wallfahrt zu Unserer Lieben Frau vom Kreuzberg Schwandorf 1679 - 1979, in: Beiträge zur Geschichte des Bistums Regensburg, Band 13, 1979, Seite 425

66. wie Nr. 65, Seite 428

67. AO Cap München

68. BZA Regensburg, Creuzberg

69. wie Nr. 65, Seite 442

70. wie Nr. 65, Seite 448

71. wie Nr. 65, Seite 441

72. wie Nr. 43

73. wie Nr. 47 - Hausnummer 237 bis 239 jetzt Klosterstraße 1 (nur westlicher Gebäudeteil), 3 und 5.

74. wie Nr. 47 - Hausnummer 234 bis 236 jetzt Klosterstraße 7, 9, 11.

75. das große und kleine Braunbierbrauhaus und ein Weißbierbrauhaus, alle an der Naab gelegen, nördlich der beiden Mühlen. – jetzt Straßenfläche der Naabuferstraße und teilweise überbaut mit Anwesen Naabuferstraße 1 und 2 (noch Bauplatz), und Brauhausstraße 15.

75a. BZA Bestand OA - Kl Sig 58 a Nr. 1, Nr. 230 b

76. Ries: Verzeichnis der Priester aus der Pfarrei Schwandorf seit dem 30 jährigen Krieg in: Traute Heimat 5. Jg. 1930 Nr. 30 ff; Ergänzt durch die Matrikel der Pfarrei St. Jakob und der Konkordanzliste der Häuser der Stadt Schwandorf.

77. Hist. polit. Blätter Band 106 S. 109

77a. BZA Kl 52 Kapuziner allgemein Nr. 2

77b. BZA Kl 52 Nr. 4

78. Papst Pius VI., Pontifikat vom 22.2.1775 bis 29.8.1799, 250. Papst hielt sich vom 26.4. bis 2.5.1782 in München auf.

79. wie Nr. 55

80. wie Nr. 55

81. wie Nr. 55

82. wie Nr. 4, Seite 41

83. Pater Gerontius Grabinger geb. am 11.2.1769 in Regenstauf, Pater Nikolaus Wiefling geb. am 17.1.1773 in Prissath

Pater Apollonias Baierl geb. 17.2.1777 in Unterlind

Pater Modestus Meiller geb. am 17.1.1753 in Grain

84. wie Nr. 55

85. wie Nr. 55

86. wie Nr. 55

87. wie Nr. 55 - Lt. Pesserl Seite 422, erfolgte der Abzug erst am 15.10.1802

88. Vom ehemaligen Kapuzinerkloster in: HE 1950, Nummer 2

89. wie Nr. 55 - Versteigerungsliste

90. Nachforschungen bei der Bay. Staatsgemäldesammlung in München ergaben, daß das Bild in Schleißheim angekommen ist und unter dem Signo AW in ein Zugangsverzeichnis aufgenommen wurde, jedoch vermutlich wegen seiner Beschädigungen bei der nächsten Versteigerung bereits feilgeboten wurde. Die Versteigerungsliste, die auch den Namen des Käufers enthalten könnte, ist im Bay. Hauptstaatsarchiv nicht auffindbar.

91. Nach der Zerstörung der St. Salvatorkiche am 17.4.1945 ist die Pieta als "obdachloser Flüchtling" in die Pfarrkirche St. Jakob gebracht worden, wo sie nun auf dem südlichen Seitenaltar aufgestellt ist.

92. wie Nr. 55

93. heute: an der Weinbergstraße

94. wie Nr. 55

95. Das Anwesen Friedrich-Ebert-Straße 5 erwarb am 19.5.1804 der Gerichtsdiener Georg Roll um 2.400 fl.

96. Staatsarchiv Amberg, Briefprotokolle

97. wie Nr. 55

98. wie Nr. 88

99. wie Nr. 47 - Hausnummer 232 b

100. wie Nr. 47 - Hausnummer 232 a

101. Gärtnerei Brunner unmittelbar vor dem Ettmannsdorfer Tor – nun Parkhaus Adolf-Kolping-Platz 2 - 4; Gärtnerei Moser zwischen dem Dachelhofer Weg und der Naab - nun Ettmannsdorfer Straße 16 - 30

102. wie Nr. 96 - Briefprotokoll vom 16.8.1842

103. wie Nr. 96

104. BZA Regensburg - Traumatrikel St. Jakob

105. Hausnummer 59 - Ettmannsdorferviertel - B 2 - Friedrich-Ebert-Str. 2 - PlNr. 212

106. StA Amberg - Briefprotokoll

107. In der Grundstücksbeschreibung erscheint das Brauhaus 1860; Pesserl schreibt auf S. 457, 1857 ein Privatbrauhaus errichtet, und auf S. 544, 1858 ein Privatbrauhaus ...

108. PlNr. 301 durch spätere Vermessungen erloschen - nun PlNr. 301/2 und 294/2 - Ecke Klosterstraße - Schützenstraße. Anmerkung: Im laufe der Zeit entstanden im Stadtgebiet mehrere solcher hölzerner Kegelbahnen. Die letzte noch erhaltene Kegelbahn befindet sich in einem sanierungsbedürftigen Zustand in Fronberg beim Gasthaus Fronberger Hof - Wahl, Gemarkung Fronberg PlNr. 153

109. Briefprotokoll vom 10.11.1865

110. StA Amberg, Besitzbeschreibung im Umschreibeheft Nr. 582

111. Taferne zum Goldenen Hirschen in Hausnummer 101 - A 23 - Marktplatz 24 - PlNr. 192

112. Anton Mayer: Verschwundene Stätten in: Fürs Traute Heim, Nr. 40/1929

113. wie Nr. 110

114. Vermessungen vom 1.4. und 4.7.1891, 2.5.1892, 22.5.1897, 9.2.1900, 15.2.1904, 24.12.1908, 4.2.1915

115. zunächst Litera L, ab 12.5.1916 Schulhausstraße, von 3.4.1933 bis 14.5.1945 Schemmstraße, dann wieder Schulstraße, ab 9.6.1965 Dr.-Martin-Luther-Straße.

116. Hans Bauermeister: Das Kreuzigungsrelief am Steiner-Stadl in der Gabelsberger Straße zu Schwandorf, in: HE 1959 Seite 39 und 43; und Altes Steinkreuz kehrt zurück in: Rundschau vom 23.9.1993; Das aus Auer-Kalk geschlagene Relief stammt aus der Zeit um 1000 und gehörte vermutlich zu einer größeren Gruppe. Der bisherige Eigentümer hat es der Stadt Schwandorf geschenkt, die es im Winter 91/92 einer gründlichen Restaurierung unterziehen ließ. Seit September 1993 ist es im Schwandorfer Stadtmuseum aufgestellt. Das Denkmal zählt zu den ältesten steinernen Glaubenszeugnissen in der Stadt Schwandorf.

117. Sängerbund 1861: Festschrift anläßlich des 125jährigen Vereinsjubiläums, 1987

118. Dr. Werner Lehmann: Die Ära "Hotel Kloster" ist jetzt nur noch Geschichte in: MZ vom 1.6.1988

119. Grundbuchamt Schwandorf

120. Stadtarchiv Schwandorf: Antrag auf Schankerlaubnis

121. Hausnummer 253 - O 3 - Böhmische Torgasse 2 - PlNr. 396 Anton Mayer: Schwandorfer Heimatplauderei in: Traute Heimat Nr. 10/1935 ...Sogar der Venus, in dem es vor Jahren kreuzfidel zuging, wo Mundharmonika mit Zither oder Guitarre von einer Person zum Tanz aufgespielt wurde, auch dieses Cabarett ist nicht mehr. Kann es etwas Gegensätzlicheres geben, - es wurde zum Gemeindehaus degradiert. - ...Am 10.1.1994 wurde das Parkhaus 2 "Am Venus" eingeweiht. Es ist in den Jahren 1992/93 an der Stelle des Gemeindehauses errichtet worden. Grundsteinlegung 16.7.1992

122. Verzeichnis der selbständigen Einwohner 1912 und Geschäfts- und Adreßbuch 1921

123. wie Nr. 119. - Eigentumsumschreibung vom 17.1.1924

124. wie Nr. 119.

125. Einwohner- und Geschäftsadreßbuch der Stadt Schwandorf, 1930

126. wie Nr. 118.

127. wie Nr. 118.

128. wie Nr. 118.

129. K 32 - Dr.-Martin-Luther-Str. 6 - PlNr. 297 - Knabenschule, ab 1969 Höflingerschule. 1899 erbaut, 1900 bezogen und bereits 1908 um ein Stockwerk erhöht; diente während des Krieges als Flüchtlingsdurchgangslager. Am 17.4.1945 zur Ruine geworden, konnte das Haus erst im Schuljahr 1949/50 wieder in Betrieb genommen werden. Am 25.7.1990 wurden die letzten Schüler entlassen bzw. in andere Schulen versetzt. Ab November 1990 ist das Gebäude vollständig abgebrochen worden.

130. Dr. Georg Klitta: Das Finale des Zweiten Weltkrieges in Schwandorf, 1970

131. wie Nr. 118.

132. Adreßbuch der Stadt Schwandorf 1955/56

133. Friedhof Schwandorf, Wackersdorfer Straße, Grablege Nr. I/88

134. wie Nr. 119.

135. Mittelbayerische Zeitung vom 2.7.1987

136. Die Stadtverwaltung bezieht 1921 den Pfleghof. Es wird damit das vierte Rathausgebäude in der Geschichte der Stadt. Hausnummer 251 – E 21 - Kirchengasse 1 - PlNr. 383

137. Bürgerspitalstiftung Schwandorf, verwaltet durch die Stadt Schwandorf; gegründet am 10.2.1443 durch Johann Pfalzgraf bei Rhein und Herzog in Bayern, sowie späterer bürgerlicher Zustiftungen. Die Stiftung betreibt in den stiftungseigenen Gebäuden, Spitalstraße 9, 11 und 12, sowie Fronberger Straße 6a, ein Altenheim.

137a. Notariat Schwandorf

138. G 17 - Schwaigerstraße 2 - PlNr. 284/23

139. Mittelbayerische Zeitung vom 16.2.1990

140. Mittelbayerische Zeitung vom 18.4.1990

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